Montag, 1. November 2010
Wohnung
Jetzt muss ich auch mal etwas über meine neue Wohnsituation schreiben, wobei die auch nicht so neu ist. Ich wohne mittlerweile seit sechs Wochen in meiner neuen Wohnung und mir gefällt es hier ziemlich gut. Die Wohnung liegt zehn Fußminuten vom Stadtzentrum und 25 Minuten von der Uni entfernt. Also alles wunderbar erreichbar. Was sehr schön ist, dass ich hier in einem Künstlerviertel wohne und jedes Wochenende direkt vor meiner Haustüre ein Markt stattfindet. Hier gibt es wunderschöne handgemachten Schmuck, Taschen, Schuhe usw. usw., ich werde hier wohl viel kaufen müssen... . Dazu sind hier viele Antiquariate, Antiquitätengeschäfte, Galerien und vieles mehr.
Mein Zimmer ist sehr klein (ca.6 Quadratmeter), aber dafür ist der Rest der Wohnung sehr groß und wir haben sogar einen kleinen Garten. Insgesamt muss man sagen, dass die Wohnung sehr herruntergekommen ist, die Steckdosen immer Funken schlagen, wenn man einen Stecker hineinsteckt, beim Kochen immer ein schöner Gasgeruch in der Luft ist, der Dichtungsring bei der Waschmaschine anfängt zu schimmeln und vieles mehr, aber man kann hier leben.
Achja das Bett könnte ein bisschen größer sein, aber alles hier, angefangen beim Schreibtisch und bei den Stühlen ist einfach zu klein für mich.
Ich wohne natürlich nicht alleine in dem Haus. Hier wohnt noch ein 48jähriger Italiener, der ein bisschen die Welt erkundet. Bevor er mit seiner Reise begonnen hat, hat er ca. zwei Jahre in SecondLife (Computerspiel in Echtzeit im Internet)gelebt und mir ganz stolz einige Fotos aus seinem Leben dort gezeigt.... . Von SecondLife ist er mittlerweile los gekommen, hat aber ein neues Strategiespiel im Internet gefunden. Da er keinen eigenen Computer hat, muss ich ihm gelegentlich meinen Computer borgen. Ihr glaubt jetzt sicher, dass Luigi den ganzen Tag nur vor dem Computer hängt und nicht gesprächsfähig ist. Das ist überhaupt nicht so. Er ist unheimlich sympathisch, redet viel, kocht unglaublich gut Pasta (er nacht manchmal sogar die Nudeln selbst), arbeitet im Moment in einem Callcenter und ist ein angenehmner Mitbewohner. Ansonsten raucht er sehr viel und pflanzt die ein oder andere Pflanze in unserem Garten... .
Luigi teilt sein Zimmer mit Elias, einem argentinischen Grafikdesignstudenten. Es ist hier normal für die lateinamerikanischen Studenten sein Zimmer mit jemanden zu teilen, wenn man nicht die Möglichkeit hat bei seinen Eltern zu wohnen. Es ist einfach zu teuer ein eigenes Zimmer in einer WG zu haben. Elias hat einen unglaublichen Tagesablauf. Es gibt Tage da sehe ich ihn garnicht. Manchmal steht er erst um 14 Uhr auf oder morgens um 6 Uhr. Mal muss er arbeiten, mal muss er lernen, aber feste Zeiten konnte ich bei ihm noch nicht festmachen. Wenn er dann aber mal da ist, ist immer Stimmung im Haus,was immer sehr schön ist.
Hier wohnt auch noch eine Deutsch-Rumänin, die ich aber nicht oft sehe, da sie meist in ihrem Zimmer ist und King of Queens anguckt oder ihren Freund am Telefon anbrüllt.

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